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Manualtherapie|Therapien im Ausland
 




Manualtherapie: Das System für Intensive Neurophysiologische Rehabilitation nach Dr. Kozijavkin


Wie sieht ein Behandlungstag aus?

Am zweiten Tag beginnt die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten ausgerichtete Therapie. Diese umfaßt die vorbereitende, spezielle Ganzkörpermassage, begleitet von einer Reflextherapie hyper- und hypotoner Muskelansätze. Im Anschluß daran wird die Wirbelsäulenkorrektur durch Deblockierung durchgeführt.
Zur Festigung des erzielten Resultates sowie zur Formierung neuer physiologischer Bewegungsmuster dient eine auf jeden Patienten abgestimmte Krankengymnastik. Unterstützend findet eine Gelenktherapie mit Mobilisierung der großen und kleinen Gelenke statt.
Des weiteren wird eine Bienengifttherapie eingesetzt, sofern keine allergische Reaktionen bekannt sind, ansonsten wird eine Bienenwachsbehandlung durchgeführt.
Zur Förderung der inneren Motivation werden Mechano- und Spieltherapien angeboten, ggf. finden Laufbandtraining oder Kinesiotherapien (spezielle Fitnessübungen) statt.


Was charakterisiert die einzelnen Therapieelemente?


1. Wirbelsäulendeblockierung
2. Gelenktherapie
3. Reflextherapie
4. Krankengymnastik
5. Massage
6. Rhythmische Musiktherapie
7. Apitherapie


1. Wirbelsäulendeblockierung

Ziel: Durch Auflösung von Blockaden auf der Wirbelsäulengelenkebene soll ein neuer funktioneller Zustand des gesamten Organismus geschaffen werden, welcher das Erlernen neuer Bewegungsmuster ermöglicht.

Methode:
Kernpunkt des Systems für die Intensive Neurophysiologische Rehabilitation ist eine speziell entwickelte Manualtherapie in Form von gleichzeitiger, mehrere Abschnitte einbeziehender Mobilisierung der blockierten Wirbelsäulensegmente. Mit dieser wird, nach entsprechender Vorbereitung, im Lendenwirbelsäulenbereich begonnen. Danach wird die Brustwirbelsäule behandelt und schließlich die Halswirbelsäule deblockiert. Es werden mehrere Wirbelgelenke durch Drehbewegung zur Körperachse aufgelockert. Im Gegensatz zu der Rotation bei der klassischen manuellen Therapie, die immer nach ventral (vorn) erfolgt, liegt das Prinzip unserer Methode in der Rotation nach dorsal (hinten) über die Spina iliaca anterior superior.
Auf diese Weise wird die gesamte Wirbelsäule in die Therapie der Deblockierung einbezogen. Als letztes erfolgt die intensive Mobilisierung der Halswirbelsäule. Auch hier deblockieren wir mehrere Segmente mit einer speziellen plötzlichen Kopfdrehung.
Diese Manipulationen erfolgen täglich einmal über 12 Tage.
Daneben laufen die krankengymnastischen Maßnahmen der Relaxierung (Entspannung) und der Mobilisierung weiter.
In diese Maßnahmen werden die Patienten bzw. Eltern aktiv miteinbezogen. In einem Tagebuch tragen sie ihre Übungen ein und registrieren die Veränderungen.

Resultat: Es wird ein völlig neuer funktioneller Zustand des Organismus geschaffen mit der Lösung von Spastik und Kontrakturen, Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels und Durchbrechung pathologischer Reflexmuster. Diese Wirkung entsteht sowohl auf horizontaler (Wirbelsäulenebene) als auch auf vertikaler Ebene (Gehirn und Rückenmarksbahnen).

2. Gelenktherapie

Ziel: Durch die funktionelle Blockade der Gelenke unterschiedlichen Ausmaßes kommt es zu einer Versteifung der Gelenke und darüberhinaus der umliegenden Strukturen (Muskeln, Sehnen, Bänder). So entstehen eine Atrophie (Unterentwicklung) und Verkürzung der Muskulatur, Kontrakturen und Störungen der Trophik (Durchblutung etc.), die Beweglichkeit wird weiter eingeschränkt und eine "normale", physiologische Stellung und Bewegung des Körpers ist nicht mehr möglich.
Die versteiften Gelenke sollen durch eine modifizierte neurophysiologische Korrektur so mobilisiert werden, daß sich ihre Beweglichkeit nachhaltig verbessert

Methode: Zunächst werden die großen Gelenke, dann die jeweils kleineren behandelt (z.B. Hüft-, Knie- und Fußgelenke). Das Gelenk wird innerhalb seines physiologischen Bewegungsradius aus der Neutral-O-Stellung (Normalstellung) heraus passiv durchbewegt. Diese Bewegung wird unterstützt durch Zug und Druck auf Gelenk und Muskulatur, wodurch sich zusätzlich der Bewegungsumfang erweitert. Ebenso werden größere Gelenke durch schlagartige Impulse auf die Gelenkspalten, kleinere Gelenke durch Fibrillation ( sehr schnell aufeinanderfolgende Bewegungen) gelockert. Im Verlaufe der Behandlung wird die Intensität der Manipulationen gesteigert.

Resultat: Erweiterung des Bewegungsvolumens der Gelenke der Extremitäten, Dehnung von Muskulatur und Bandapparat, Relaxierung von Kontrakturen, Verbesserung von Durchblutung und Lymphfluß mit optimaler Ernährung der Gelenke bis hin zu Wachstumsschüben.

3. Reflextherapie

Ziel: Stabilisierung und Ausgleich von Hypo- und Hypertonie der Muskulatur und Aktivierung von neuen funktionellen und physiologischen Möglichkeiten des Organismus.

Methode: Beeinflusst werden Myotendinosen (Muskelverhärtungen), periostale (Knochenhaut) empfindliche Punkte und klassische Akupunkturpunkte nach den Erfahrungen der fernöstlichen Medizin. Benutzt wird ein Niederfrequenzstromgerät (Healthpoint), welches elektrischen Strom niedriger Spannung mit sich ändernder Polarität aussendet, so dass eine unterschiedliche, vom Therapeuten zu bestimmende Einwirkung auf gewünschte Triggerzonen (Antriebspunkte) durchgeführt werden kann. Der Therapeut steht in engstem Kontakt mit dem Patienten und kontrolliert unmittelbar die durch die Reflextherapie erreichten Effekte. Es kommt zu einer Beeinflussung der pathologischen horizontalen und vertikalen Reflexbögen, welche zusätzlich durch isotonische Muskeldehnung, durch Elemente der Traktion (Dehnung), Vibration und Apitherapie (Bienengifttherapie) günstig unterstützt werden.

Resultat:
- Verstärkung des Effektes der Muskelrelaxierung, der durch die Wirbelsäulengelenkkorrektur erreicht wurde
- Erhöhung des Muskeltonus bei Hypotonie, Lockerung bei Hypertonie, dadurch Schaffung neuer Bewegungsmöglichkeiten, Vergrößerung des motorischen Radius
- Verbesserung der Durchblutung und Ernährung der Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder sowie des Zentralnervensystems
- Beeinflussung der vegetativen Dysfunktionen (Speichelfluß, Schwitzen etc.)



4. Krankengymnastik

Ziel: Etappenweise Aktivierung der Bewegungsmöglichkeiten der Patienten zum Aufbau eines neuen, optimalen Bewegungsmusters und Verbesserung der Bewegungskoordination, Aktivierung der inneren Motivation der Patienten.Stimulation von Vorgängen der Plastizität im Gehirn.

Methode und Resultat:
- Grundlage sind die klassischen Prinzipien der Kinesiotherapie, welche von Patient zu Patient individuell variiert werden
- Die Aktivierung der Bewegungsmöglichkeiten des Patienten wird etappenweise durchgeführt: von den einfachen zu komplizierten, von den passiven zu aktiven Bewegungen, vom Zentrum (Gehirn) zur Peripherie des Körpers
- Die Bewegungen in den Gelenken werden aktiv und passiv bis zur physiologischen Grenze durchgeführt und hinsichtlich der Anzahl der Wiederholungen, Geschwindigkeit und Genauigkeit der Ausführung in allen Ebenen gesteigert
- Es werden allmählich Übungen zur Verminderung der Stützfläche und zur Entwicklung des räumlichen Körpergefühls angewendet
- Einsatz spezieller Atmungsübungen (insbesondere bei Patienten mit Athetosen und Zustand nach Schädel- Hirn- Trauma) zwecks spielerischen Erlernens der physiologischen, bei dem Patienten zumeist nur minderwertig ausgebildeten, Atemfunktion. Hierdurch erfolgt eine bessere Versorgung des gesamten Organismus mit Sauerstoff, was zur Stabilisierung der gesamten Atmungssituation beiträgt.
- Zur Aktivierung der inneren Motivation: Demonstration der neuen funktionellen Möglichkeiten durch Verwendung von Elementen des Spieles, des Tanzes, der Musik und durch Teilnahme an speziellen Sportwettbewerben (Patientenolympiade)
- Einsatz von speziellen im Rehabilitationszentrum entwickelten biomechanischen Computerspielprogrammen zur Aktivierung und Verbesserung der Steuerung der Bewegungen in den Gelenken und der Feinmotorik sowie Koordination mit Induktion von direktem Feedback für den Patienten

5. Massage

Ziel: Relaxierung (Entspannung) hypertoner Muskulatur, Reduzierung von Myotendinosen (Muskelverspannungen) und Lockerung von Kontrakturen sowie Stimulation hypotoner Muskulatur. Vorbereitung auf die Wirbelsäulengelenkdeblockierung und Intensivierung ihrer Ergebnisse.

Methode: Stark abhängig von der sensitiven Empfindung des Masseurs, der Myotendinosen, Triggerzonen und Kontrakturen aufsucht und diese durch ein Behandlungssystem nach klassischen Prinzipien der Massage, Punktmassage, Dehnungsmassage, Akupressur und Lymphdrainage individuell behandelt. Durchgeführt wird eine Ganzkörpermassage, wobei auch eine Dekompression und Lockerung sämtlicher Gelenke erfolgt. Die Massage bezieht demnach Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und die gesamte Wirbelsäule mit ein.

Resultat: Die Massage führt zu einer Stimulation der genannten Elemente sowie zu einer reflektorischen Beeinflussung der inneren Organe und des gesamten Stoffwechsels der behandelten Patienten. Es kommt zusätzlich zu einer Muskeltonusoptimierung mit der Folge eines verbesserten funktionellen Zustandes von Haltung und Bewegung und Auswirkungen auf den gesamten Organismus.

6. Rhythmische Musiktherapie

Ziel: Verbindung von körperlichen Übungen mit Musik, Tanz und Rhythmus zur Förderung der Koordination und der Beweglichkeit sowie der Motivation.

Methode: Unter Einsatz von Musik, Tanz und Spiel wird der gesamte Unterricht für Gruppen von 5 - 10 Patienten gestaltet.
Aufwärmphase: dient der Muskelerwärmung
Beanspruchungsphase: Starke Beanspuchung auf spielerischem Niveau (dient der Förderung der Koordination, der Gelenkbeweglichkeit, der
Stabilisierung des Herz-Kreislauf- und Atemsystems). Zusätzlich wird in der Gruppe die innere Motivation und die sozialem Adaptation (Anpassung) gefördert. Die Patienten bzw. Eltern werden aktiv in die Therapie miteinbezogen.
Abschlußphase: Belastungssenkung und langsames Ausklingen.

Resultat: Gefördert werden Koordination und Synchronität der Bewegung, Rhythmik, soziales Verhalten, Improvisation sowie das Vertrauen an die eigenen Fähigkeiten und die Möglichkeit einer neuen Ausdrucksform und Kreativität. Auch werden durch Melodik und Rhythmus die Sprachproduktion und Sprachexpressivität angeregt.

7. Apitherapie (Bienengifttherapie und Bienenwachstherapie)

Ziel: Unterstützung des gesamten Organismus durch das Bienengift durch lokale Wirkung (Durchblutungs- und Stoffwechselverbesserung) und systematische, den ganzen Körper betreffende Wirkung (Stimulation von Stoffwechsel, Abwehrkräften, Hormonhaushalt, Durchblutungssituation).

Methode: Die Heileigenschaften der Bienenprodukte wie Bienengift, Honig und Wachs sind seit der Zeit der antiken Medizin bekannt und heute in ihrer chemischen Zusammensetzung sowie ihrem Wirkungsmechanismus erforscht. Im Rehabilitationszentrum wird kein direkter Bienenstich verwandt, sondern der Biene der Stachel entfernt und dieser an gewünschter Stelle in die Haut des Patienten eingeführt. Hierdurch kommt es zu einer Verringerung des Angst- und Schmerzfaktors und einer einfacheren Dosierung und Bestimmung des Applikationsortes des Bienengiftes zur Ausnutzung der lokalen Wirkung. Bienenwachstherapie wird in Form von warmen Umschlägen bei jedem Patienten einmal täglich an wechselnder Lokalisation (Stellen des Körpers) vorgenommen.

Bekommt jeder Patient die Bienenstichtherapie?
Nein, bei Allergikern wird nur die Bienenwachstherapie durchgeführt, die Bienenstichtherapie dagegen nicht.

Wieviele Bienenstiche braucht ein Patient?
Das entscheidet der behandelnde Arzt individuell, maximal werden 2-3 Bienenstiche pro Tag eingesetzt, beginnend am 4. Tag des Aufenthaltes bis zum Ende des Behandlungszyklus.

Mehr Infos finden Sie unter: www.reha.lviv.ua